Wie Erkenntnisse aus „Good Habits, Bad Habits“ von Wendy Wood Teams helfen mehr zu trinken und dadurch auch das Wohlbefinden zu erhöhen.
Viele Menschen nehmen sich vor, im Arbeitsalltag „mehr zu trinken“.
Doch die Realität zeigt: Zwischen Meetings, Mails und Deadlines bleibt es meist bei guten Vorsätzen.
Das Problem ist nicht fehlendes Wissen – sondern eine fehlende Gewohnheit.
Die Verhaltensforscherin Wendy Wood zeigt in ihrem Buch Good Habits, Bad Habits, dass über 43 % unserer täglichen Handlungen automatisch ablaufen.
Nicht aus Disziplin. Nicht aus Motivation.
Sondern weil sie durch unsere Umgebung ausgelöst werden.
Was heißt das für gesundes Trinken am Arbeitsplatz?
Sehr viel.
In diesem Artikel erfährst du, warum wir im Büro zu wenig trinken – und welche 5 einfachen Habit-Strategien sofort funktionieren.
1. Kontext schlägt Motivation
Die wichtigste Erkenntnis aus Good Habits, Bad Habits:
Wir handeln nicht, weil wir wollen – sondern weil wir uns in der passenden Umgebung befinden.
Wenn die Wasserflasche im Rucksack oder der Küche steht, fällt Trinken schlicht aus dem Automatismus heraus.
Was wirklich hilft:
- Wasser sichtbar auf dem Schreibtisch platzieren
- Persönliche Trinkzonen schaffen
- Trinkstationen in Teamräumen statt in abgelegenen Küchen
Je weniger Such- oder Wegeaufwand, desto mehr trinken Menschen – automatisch.
2. Gute Gewohnheiten brauchen Reibungsreduktion
Wood beschreibt Reibung als den „kleinen unsichtbaren Widerstand“, der Verhalten stoppt.
Beim Trinken ist das z. B.:
- Umständlich Flasche auffüllen
- Langweiliger Geschmack
- Keine attraktive Alternative zu Kaffee oder Softdrinks
Was hilft:
- Wasser direkt verfügbar machen
- Geschmack natürlich variieren (z. B. Früchte, Kräuter, Teelessenzen)
- Gläser oder Flaschen griffbereit halten
Je einfacher der erste Schritt, desto stabiler wird die Gewohnheit.
3. Schlechte Gewohnheiten brauchen Reibungserhöhung
Nicht nur gute Gewohnheiten profitieren von weniger Reibung –
auch schlechte Gewohnheiten profitieren davon.
Kaffee oder Softdrinks stehen im Büro meist näher, schmecken intensiver und sind mit Ritualen verbunden.
Was tun:
- Süße Getränke aus der direkten Sicht nehmen
- Kaffee bewusst ritualisieren (z. B. nur nach Mahlzeiten)
- Zwischen Kaffee und Softdrink immer ein Glas Wasser platzieren
Ein kleiner Schritt – mit großer Wirkung.
4. Sofortiges Feedback schlägt langfristigen Nutzen
Menschen trinken nicht mehr Wasser, weil sie wissen, dass es gesund ist.
Das ist eine späte, abstrakte Belohnung.
Das Gehirn liebt:
- Sofortigen Geschmack
- Frisches Gefühl
- Kleine Energie-Kicks
- Positive Sinneseindrücke
Was hilft:
Wasser interessanter machen – natürlich, ohne Zucker oder künstliche Zusätze.
Je angenehmer der unmittelbare Moment, desto eher wird Trinken zur Routine.
5. „Habit Stacking“: Neue Gewohnheiten an alte koppeln
Eine der stärksten Techniken aus Good Habits, Bad Habits ist Habit Stacking:
Neue Gewohnheiten an bestehende Alltagsroutinen knüpfen.
Beispiele für den Arbeitsalltag:
- Nach jedem Meeting: ein Glas Wasser
- Bei jedem E-Mail-Check: ein Schluck
- Vor der Mittagspause: ein Glas
- Beim Start in den Tag: Wasser statt Kaffee als erstes Getränk
So entsteht ein natürlicher, automatisierter Trinkrhythmus.
Fazit: Gesundes Trinken braucht keine Disziplin – sondern ein gutes Umfeld
Mehr trinken gelingt nicht über Apps, Vorsätze oder Erinnerungen.
Es entsteht, wenn die Umgebung Trinken einfach, angenehm und naheliegend macht.
Das ist die zentrale Botschaft aus Good Habits, Bad Habits – und sie gilt ganz besonders im Büro.
Teams trinken mehr, wenn:
- Wasser sichtbar & direkt erreichbar ist
- Geschmack Freude macht
- Ablenkende Alternativen reduziert werden
- Trinken an alltägliche Routinen gekoppelt wird
Gute Arbeitsumgebungen gestalten Verhalten – nicht Menschen.